Commodore Amiga 500, 1000 und 2000, 600/1200 und 3000/4000 sowie CDTV/CD32 Service & Reparatur

Der Klassiker – eigentlich funktionierte der Amiga doch die letzten Jahre einwandfrei, aber auf ein Mal startet er nicht mehr  und zeigt nur einen grün/gelben/roten/blauen/magenta bzw. pinken Bildschirm. Vielleicht ist der Sound der CD32-Konsole auch verzerrt oder zu leise? Oder man hat dem alten A1200 mal eine Turbokarte gegönnt, nur um dann festzustellen, dass das ganze System instabil läuft?

Hier gibt es viele Fehlerquellen, die nach und nach ausgeschlossen werden müssen, um das Gerät danach reparieren zu können.

Idealerweise wird auch das Netzteil durchgemessen und ggf. die Kondensatoren getauscht oder ganz neue Teile eingebaut, da beispielsweise Instabilitäten des Systems auch von Spannungsschwankungen des Netzteils herrühren können.

Bei den Big Box Amigas oder Tower-Umbauten lassen sich in dem Zug auch gleich die teilweise ziemlich lauten Lüfter der Netzteile gegen leisere tauschen.

Eine weitere Optimierung ist bei Problemen mit bestimmten Zorro-Karten das Upgrade von Buster 09 auf Buster 11 beim Amiga 4000. Hierbei muss darauf geachtet werden, ggf. auch Den GAL auf U213 durch eine neuere Version zu ersetzen.

Sind Paula, Lisa, Alice, Buster, Ramsey, ein CIA oder ein sonstiger SMD-Chip defekt, ist das kein Totalschaden – eine Annahme, die mich in einigen Mails überraschenderweise erreicht. Daher sei es an dieser Stelle noch mal explizit erwähnt, dass die Chips genau so getauscht werden können, wie alle anderen. Beim Tausch kann man sie dann auch sockeln, z.B. um eigenständig Buster auszutauschen.

Es können auch die PALs/GALs der Amigas (z.B. 16v8 oder 22v8) programmiert und getauscht werden, wenn diese nicht mehr funktionieren.

Ausgelaufene Kondensatoren am Amiga 600/1200/4000 sowie beim CD32 oder korrodierte/ausgelaufene Batterien bei den Big Boxes, die den typischen Akkuschaden auf dem Mainboard sowie z.B. bei der Speichererweiterung A501 für Amiga 500 hervorrufen, ziehen oftmals umgebende Bauteile und Leiterbahnen in Mitleidenschaft, sodass neben einer Inaktivierung der chemischen Reaktion auch ein Austausch der Teile sowie Ausbesserung / Überbrückung korrodierter Leiterbahnen nötig sein kann, Genaueres dazu hier

In einigen Fällen, die nicht mit Korrosion durch chemische Prozesse zusammen hängen, hilft aber auch schon eine Reinigung des Boards und insbesondere der Pins der Chips – diesen Schritt kann jeder selbst ausführen (ohne Gewähr ;-). Das Board kann gründlich abgesaugt werden und danach mit einer alten Zahnbürste gereinigt werden. Danach die gesockelten Chips vorsichtig aus den Sockeln hebeln und die Beinchen reinigen, ggf. an einer Kante leicht nach außen biegen, um den Kontakt zu erhöhen, wenn die Chips wieder eingesetzt sind.

Häufig gibt es auch mechanische Beschädigungen, bei denen zum Beispiel ein Tastatur- bzw. Keyboard- oder PCMCIA-Connector getauscht oder durch sonstige Beanspruchung in den letzten 30 Jahren entstandene Reparatur- und Wartungsarbeiten durchgeführt werden müssen wie z.B. am Flexkabel der Tastatur – durch entfernen des oberen Shields im A600 bspw. für eine Furia Turbokarte, kann durch eine unbedachte Bewegung das Flexkabel an einer der Metallzungen des Metal Shields zerkratzen und Schaden verursachen.